Dipl.-Ing.
Herbert Trauernicht, Gebäudemesstechnik |
Einpunktmessung statt Messung nach DIN 13829? |
Wie man sieht gibt es eine Menge von Randbedingungen zu berücksichtigen. Damit ein rechtssichere Messung mit einem rechtssicheren Prüfbericht abgegeben wird, wird ängstlich auf die Einhaltung der einzelnen Punkte geachtet. So wird in neuerer Zeit z.B. darauf hingewiesen, ja die Vorgabe gemäß Punkt 10 des Diagramms zu beachten, der besagt, dass der kleinste Wert der Messreihe 10 Pa oder 5 mal die natürliche Druckdifferenz betragen muss. Der Messpraktiker weiß, dass diese Vorgabe sehr praxisfremd ist und zu der übrigen Vorgehensweise gar nicht passt. Wie soll die Einhaltung dieser Vorgabe garantiert werden, wenn die natürliche Druckdifferenz erst im Lauf der Messung und sogar nach der Aufnahme der Messpunkte (Punkt 8 und Punkt 11) ermittelt wird?! Weiter ist klar, dass die Messpunkte gerade im unteren Bereich wenig Aussagekraft haben, weil sie so dicht an der natürlichen Druckdifferenz liegen und deshalb starken Schwankungen unterliegen. Es deshalb keinen Sinn, gerade für diese so spezielle Anforderungen zu stellen. Zwei Druckrichtungen erforderlich? Einpunktmessung Vor diesem Hintergrund haben mich folgende Fragen interessiert: Welchen Fehler führe ich ein, wenn ich statt der normgemäßen Messung eine Einpunktmessung durchführe? Dazu habe ich über etwa 30 Messungen vor Durchführung der normgemäßen Messung den Wert festgehalten, den ich bei der Leckagesuche ablesen konnte. Die Leckagesuche führe ich stets bei 50 Pa Unterdruck durch. Es war mir wichtig, realistische Bedingungen für diese als Einpunktmessung bezeichnete Messung einzuhalten. Deshalb wird die Einpunktmessung vor der Normmessung und ohne Kenntnis des Ergebnisses der Normmessung durchgeführt. Bei der Einpunktmessung sind die Innen- und Außentemperatur korrekt eingegeben und die Regelung auf den konstanten Druck 50 Pa wird mit vorangehender Ermittlung der natürlichen Druckdifferenz durchgeführt. Das Ergebnis ist in folgenden Grafiken wiedergegeben. Jeder Balken gibt die Abweichung einer Messung wieder. Über der Grafik steht jeweils die Fragestellung und unter der Grafik der mittlere absolute Fehler.
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Frage: Welchen Fehler führe ich ein, wenn ich statt der norm- |
Frage: Welchen Fehler lässt die Norm zu, indem sie |
Ich finde, das sind interessante Ergebnisse, die zu denken geben. Man könnte z.B. diskutieren, ob es sinnvoll wäre, die Messung für eine EnEV-Schlussmessung zu vereinfachen, indem die EnEV eine Einpunktmessung zulässt. Das tut sie jetzt noch nicht. Auf jeden Fall könnte man sich m. E. bei baubegleitenden Messungen und bei Vorabmessungen im Sanierungsbereich auf Einpunktmessungen beschränken. Wer die obigen Ergebnisse nachvollziehen möchte, findet hier eine Exceltabelle mit den Messwerten: Ich lade ein, den Themenkreis im Luftdicht-Forum zu diskutieren:
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